Interessengemeinschaft Gehörlosen- und Schwerhörigenzentrum
Freiburg e.V. - Interessengemeinschaft -


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Das Haus der Hörgeschädigten ( HdH)

und seine Zukunft

Die „klassischen“ Gehörlosen vergangener Jahre und Jahrzehnte gibt es in Zukunft nicht mehr. Ihre schulische Bildung und berufliche Ausbildung nähern sich inzwischen dem Bildungs- und Ausbildungsniveau Hörender. Diese Entwicklung gründet in erster Linie auf der gelungenen medizinisch-operativen Einführung des Cochlear-Implants, einer unter anderem im Implant-Centrum der hiesigen Universitätsklinik für Hals-, Nasen -und Ohrenheilkunde erfolgreich praktizierten Behandlungsmethode, die - verkürzt formuliert – taube Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu Hörenden macht.

Auch das pädagogische Frühförderkonzept und die dialoggeleitete Sprachförderung an den pädagogischen Beratungsstellen und an den Schulen für Hörgeschädigte tragen zur Verbesserung der Kommunikationskompetenzen Hörgeschädigter bei. Das hat unabsehbare Konsequenzen für das Schicksal bisher lebenslang gehörloser Menschen. Ihre Lebenschancen erfahren einen Qualitätssprung, der sie in vielfacher Hinsicht chancengleich macht mit Hörenden. Auf diese Entwicklung wird sich das Haus der Hörgeschädigten einzustellen haben.

Das HdH wird sich dem Kreis des von Tinnitus betroffenen Menschen vermehrt zu öffnen haben. Dieser Personenkreis, seit kurzem im Behindertenbeirat der Stadt Freiburg vertreten, verdient eine größere Beachtung im Bewusstsein der Bevölkerung und der Behindertenhilfe generell. Das HdH ist bereit, dieser Behindertengruppe verstärkt Raum für ihre Anliegen zu bieten.

Das HdH wird sich künftig stärker als bisher um Kontakte mit Hörenden bemühen. Hier bietet es sich an, mit der unmittelbaren Nachbarschaft und dem „Studentendorf Vauban“ in Verbindung zu treten. Nachbarschaft will gelebt, also praktiziert werden. Dazu wird das HdH bereit sein. Nachbarschaft im weiteren Sinn, nämlich die Kontaktnahme mit dem Stadtteil Verein Vauban e.V., wird allerdings schon seit Jahren durch Entsendung eines Vertreters des HdH in den Beirat „Quartiersarbeit Vauban“ gepflegt. Die dort möglichen Begegnungen mit den zahlreichen sozialen Einrichtungen und Bau- und Wohnprojekten des Stadtteils lassen sich ausbauen.

Das HdH ist Gesprächspartner der Freiburger Arbeitsgemeinschaft „Miteinander Leben“, die sich in Kooperation mit der Behindertenbeauftragten der Stadt Freiburg für die Belange von Menschen mit Behinderungen, also auch mit Hörbehinderten, einsetzt. Sie empfiehlt aktuell die Installation von normgerechten induktiven Höranlagen in öffentlichen Veranstaltungsräumen. Ob die im HdH vorhandene Induktionanlage auf eine dem heutigen Stand der Technik entsprechende Höranlage umgerüstet werden soll, wird in Kürze zu entscheiden sein.

Seit Januar 2009 unterhält der Badische Wohlfahrtsverband für Hörgeschädigte e.V. im HdH eine eigene Beratungsstelle für Hörgeschädigte. Sie ist mit einem hauptamtlichen Sozialpädagogen besetzt und steht allen ratsuchenden Menschen mit Hörbeeinträchtigungen im Einzugsbereich von Freiburg, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Offenburg und Rastatt zur Verfügung.